Die Gemeindeversammlung von Stäfa hat für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Fürsorgerischen Zwangsmassnahmen gestimmt. Dr. Beat Gnädingers Vortrag fesselte die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, die einem Kredit von 300'000 Franken zur Untersuchung und Dokumentation zustimmten.
Am 17. Juni 2024 hat die Gemeindeversammlung von Stäfa deutlich für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Fürsorgerischen Zwangsmassnahmen gestimmt. Der Gemeinderat hatte einen Kredit von 300'000 Franken beantragt, um die Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen von 1925 bis 1981 in Stäfa zu untersuchen und die gewonnenen Erkenntnisse zu vermitteln.
Ein entscheidender Moment der Versammlung war der erläuternde Vortrag von Dr. Beat Gnädinger, der die komplexe und oft schmerzhafte Geschichte dieser Maßnahmen darlegte. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger hörten gebannt zu und zeigten durch ihre Zustimmung ihr starkes Engagement für die historische Aufarbeitung und die Anerkennung des Leids der Betroffenen.
Diese Zwangsmassnahmen betrafen zahlreiche Menschen, darunter Kinder, die in Pflegefamilien untergebracht wurden, weil ihre Herkunftsfamilien nicht den gesellschaftlichen Normen entsprachen, und Erwachsene, die ohne begangene Straftat in Haftanstalten eingesperrt wurden. Diese Praxis war oft willkürlich und verstieß gegen geltendes Recht und rechtsstaatliche Normen, was für die Betroffenen großes Leid verursachte.